Passwortsicherheit im Alltag – 5 einfache Regeln für sichere Zugänge

Yann Lamminger • 12. April 2025

Wählen sie ein Passwort das wirklich sicher ist!

Ein sicheres Passwort ist der erste Schutzwall gegen unbefugte Zugriffe – doch viele Nutzer verwenden noch immer einfache oder mehrfach genutzte Passwörter. Mit diesen fünf praxisnahen Regeln sorgen Sie für mehr Sicherheit im Unternehmen und im privaten Alltag – ganz ohne technisches Vorwissen.

Warum starke Passwörter so wichtig sind

Cyberkriminelle nutzen automatisierte Angriffe, sogenannte Brute-Force-Attacken, um Zugangsdaten zu erraten. Dabei werden systematisch alle möglichen Zeichenkombinationen ausprobiert – in Sekundenbruchteilen. Die Rechenleistung moderner Systeme macht das erschreckend effizient: Ein Passwort mit 8 Zeichen, bestehend aus Groß- und Kleinbuchstaben, einer Zahl und einem Sonderzeichen, kann heute in weniger als 1 Stunde geknackt werden – je nach verwendeter Technik sogar in Minuten.


Noch schlimmer: Viele Menschen verwenden leicht zu erratende Passwörter wie „Sommer2024!“ oder „Passwort123!“, die zwar alle Anforderungen erfüllen, aber auf sogenannten Wortlisten bereits gespeichert sind. Solche Passwörter werden bei einem Angriff zuerst ausprobiert.


Umso wichtiger ist es, sich mit dem Thema Passwortsicherheit ernsthaft auseinanderzusetzen – und einfache Regeln im Alltag zu beachten.

Tipp 1: vermeide persönliche Informationen

Viele Passwörter basieren auf Geburtsdaten, Namen von Haustieren oder dem Lieblingsverein. Das Problem: Diese Informationen sind oft leicht herauszufinden – über soziale Netzwerke, E-Mail-Signaturen oder durch einfache Gespräche. Angreifer durchsuchen gezielt solche Informationen, um Zugangsdaten zu erraten.


Was tun stattdessen?

Verwende völlig neutrale Begriffe, die keinen Bezug zu deinem Leben haben. Setze auf zufällige Kombinationen oder Sätze, die nicht erratbar sind – auch wenn sie komplizierter erscheinen.

Tipp 2: Verwende lange Passwörter oder Passphrasen

Je länger ein Passwort, desto sicherer – denn die Anzahl der möglichen Kombinationen steigt exponentiell. Ein Passwort mit 12 oder mehr Zeichen ist deutlich sicherer als eines mit nur 8, selbst wenn beide Sonderzeichen enthalten.


Besser als kryptische Zeichenfolgen sind sogenannte Passphrasen – also kurze Sätze oder aneinandergereihte Wörter. Ersetze dabei noch zusätzlich einen oder mehrere Buchstaben durch ähnlich aussehende Zahlen (E = 3, S = 5, T = 7, usw.) um die Sicherheit weiter zu verschärfen.

Hier ein Beispiel: ?Gu7eKekse5indLeck3r!


Solche Phrasen sind leicht zu merken, aber schwer zu knacken – und bieten eine starke Sicherheit bei gleichzeitig guter Nutzbarkeit. Der wohl einzige Nachteil bei solch langen Passwörtern ist die Eingabe und der damit verbundene Frust, wenn man sich vertippt.

Tipp 3: Für jeden Dienst ein eigenes Passwort

Viele Menschen verwenden dasselbe Passwort für mehrere Plattformen. Doch wird ein Dienst gehackt, sind alle anderen Konten mit dem gleichen Passwort ebenfalls in Gefahr. Das nennt man Credential Stuffing – und es ist eine der häufigsten Angriffsarten im Netz.


Die Lösung:

Jeder Zugang braucht sein eigenes Passwort. Wenn das merken oder Verwalten dieser vielen Zugangsdaten oder Kennwörter zum Problem wird, kommen Passwort-Manager ins Spiel.

Tipp 4: Nutze einen Passwort-Manager

Ein Passwort-Manager ist wie ein digitaler Tresor. Er speichert alle deine Passwörter verschlüsselt ab und füllt sie automatisch beim Einloggen aus – du musst dir also nur ein einziges Masterpasswort merken. Gute Tools wie Bitwarden, 1Password, KeePass oder auch der integrierte Manager im Browser (z. B. Chrome oder Safari) machen das Verwalten einfach und sicher.


Vorteile auf einen Blick:


  • Du kannst sehr lange und komplexe Passwörter nutzen
  • Automatisches Einfügen spart Zeit
  • Synchronisierung zwischen Geräten möglich
Tipp 5: Aktiviere die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)

Ein starkes Passwort ist gut – aber zwei Schutzebenen sind besser. Bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung musst du dich nicht nur mit deinem Passwort anmelden, sondern zusätzlich mit einem zweiten Faktor, z. B. einem Einmal-Code per App (wie z. B. Google AuthenticatorMicrosoft Authenticator oder Authy), SMS oder einem Sicherheitsschlüssel (z. B. YubiKey).


Selbst wenn dein Passwort gestohlen wird, bleibt dein Konto dadurch geschützt. Immer mehr Dienste unterstützen 2FA – nutze diese Möglichkeit unbedingt!

Passwortsicherheit ist Alltagsschutz

Sichere Passwörter sind kein „IT-Thema“ – sie sind ein Teil unseres digitalen Alltags. Mit ein paar einfachen Regeln lassen sich viele Risiken vermeiden und der Zugang zu sensiblen Daten effektiv schützen. Egal ob privat oder beruflich: Wer hier gut aufgestellt ist, macht es Angreifern deutlich schwerer.

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